Neurologie

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JANSSEN IN DER NEUROLOGIE

Fast 70 Jahre nach der Firmengründung durch Dr. Paul Janssen ist Janssen als führendes Pharmaunternehmen prägender Teil der neurologischen Forschung.

Neurowissenschaften

ZIELE UNSERER FORSCHUNG IN DER NEUROLOGIE

Wir bei Janssen setzen uns dafür ein neurologische Erkrankungen zu bekämpfen um Patient:innen eine möglichst gute Lebensqualität zu ermöglichen.

MULTIPLE SKLEROSE (MS)

13.500 Betroffene in Österreich leben mit Multipler Sklerose (MS), einer entzündlichen Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems.1 Die Erkrankung kann sich sehr unterschiedlich manifestieren. Meist führt sie zu wiederholten Krankheitsschüben, die sich in wechselnden und verschiedenen Beschwerden wie Sehstörungen, Lähmungen und Sensibilitätsstörungen äußern können.1 Nach längerem Krankheitsverlauf kann die MS in ein chronisches Stadium übergehen, in dem es zu bleibenden, allmählich zunehmenden Einschränkungen kommen kann.1

Inhalte der Neurologie sind Aufbau, Funktion und Erkrankungen des Nervensystems. Dieses kann in das zentrale Nervensystem (ZNS), das periphere Nervensystem (PNS) und das vegetative Nervensystem (VNS) unterteilt werden. Zum ZNS zählen das Gehirn und das Rückenmark. Mit dem PNS werden die peripheren Nerven, Nervenwurzeln und Nervengeflechte beschrieben. Das VNS reguliert die inneren Organe und die unbewussten Körperfunktionen.2

Teilgebiete der Neurologie

Neben den Erkrankungen des Gehirns, der Sinnesorgane, des Rückenmarks und der peripheren Nerven befassen sich Neurolog:innen auch mit Krankheiten der blutversorgenden Gefäße des Nervensystems. Ebenso zählen Erkrankungen der Hirnhäute sowie des Immun- und Hormonsystems zur Neurologie, wenn diese das Nervensystem betreffen.2

Die Diagnose und die Folgen von Schädel-Hirn-Traumata oder Verletzungen des Rückenmarks und der peripheren Nerven sind Inhalt der Neurotraumatologie, einem Teilgebiet der Neurologie. Weitere Teilgebiete der Neurologie sind beispielsweise die Neuroonkologie, die sich mit bösartigen Tumorerkrankungen des Nervensystems beschäftigt, oder die Neuropsychologie beziehungsweise kognitive Neurologie. Deren Inhalt ist unter anderem die Diagnose und Therapie von Störungen der Aufmerksamkeit oder des Gedächtnisses sowie der Wahrnehmung und der Planung von Handlungen.2

Daneben gibt es verschiedene Grenzbereiche der Neurologie, die Überschneidungen zu anderen Fachgebieten zeigen. So beschäftigt sich die Neurootologie beispielsweise mit Schwindelerkrankungen, die neurologische Ursachen haben. Schäden an Rückenmark und den Nervenwurzeln aufgrund von Erkrankungen der Wirbelsäule fallen in den Bereich der Neuroorthopädie. Inhalte der Neuroophthalmologie sind neurologische Erkrankungen der Sehnerven, der Augenmuskeln und der sehverarbeitenden Teile des Gehirns. Starke Überschneidungen bei der Neurologie gibt es auch zur Psychiatrie, da viele psychiatrische Krankheiten neurologische Ursachen haben, beziehungsweise Erkrankungen des Gehirns häufig auch psychische Symptome hervorrufen.2

Die Erkrankungen, mit denen sich die Neurologie beschäftigt, sind ebenso wie ihre Ursachen zahlreich und äußerst unterschiedlich. Häufige neurologische Erkrankungen sind beispielsweise Schlaganfälle, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn ausgelöst werden, oder die Multiple Sklerose, eine Autoimmunerkrankung, die durch Entzündungen im zentralen Nervensystem gekennzeichnet ist.2 Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer und anderen Demenzen liegen degenerative Prozesse im Gehirn zugrunde.2 Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute können durch bakterielle oder virale Infektionen verursacht werden.2 Ein wichtiges Gebiet im Bereich der Neurologie sind ebenso neurologische Schmerzerkrankungen wie Kopfschmerzen, z. B. Migräne und Spannungskopfschmerzen.2

Genauso zahlreich wie die Erkrankungen im Gebiet der Neurologie, so unterschiedlich können auch die auftretenden Beschwerden bei den Patient:innen sein. Häufige Symptome neurologischer Erkrankungen sind beispielsweise Lähmungen von Extremitäten oder Körperpartien, Taubheitsgefühle, Störungen von Koordination, Gang- und Bewegungsstörungen, Muskelsteifigkeit, Sehstörungen, Sprachstörungen, Kopfschmerzen sowie Zittern.2

Eine sehr wichtige Rolle bei der Diagnose neurologischer Erkrankungen spielen die Anamnese und die neurologische Untersuchung. Durch eine genaue und sorgfältig durchgeführte neurologische Untersuchung ist es häufig möglich, vorliegende Störungen im Gehirn oder Rückenmark exakt zu lokalisieren. So lässt sich beispielweise der Morbus Parkinson oft allein aufgrund von Anamnese und klinischer Untersuchung eindeutig diagnostizieren.3

Einen hohen Stellenwert bei der Diagnose von Krankheiten aus dem Fachgebiet der Neurologie hat neben der Blutuntersuchung vor allem die Entnahme von Liquor durch Lumbalpunktion und die anschließende Untersuchung des Hirnwassers.2 Diese ist beispielsweise bei der Diagnostik von durch Krankheitserreger ausgelösten Erkrankungen des Nervensystems, bei entzündlichen Polyneuropathien und der Multiplen Sklerose unverzichtbar.2

Mithilfe zahlreicher weiterer Untersuchungen kann in vielen Fällen die genaue Diagnose einer neurologischen Erkrankung gesichert werden. Zu diesen Untersuchungen zählen die Sonographie der hirnversorgenden Gefäße, das Elektroenzephalogramm (EEG), die Neurographie, Elektromyographie (EMG), evozierte Potenziale und die Elektrookulographie, bei der Augenbewegungen der Patienten registriert werden.2 In bestimmten Fällen kann auch eine autonome Funktionsdiagnostik angezeigt sein, bei der die Regulation des Blutdrucks und der Herzfrequenz durch das Nervensystem untersucht wird.2

Bildgebende Verfahren spielen eine immer bedeutsamere Rolle in der Diagnose neurologischer Erkrankungen. Häufig eingesetzte Verfahren sind herkömmliches Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Myelographie und Angiographie. In der Regel werden diese Untersuchungen von spezialisierten Radiologen, den Neuroradiologen, durchgeführt.2

Bei Hirntumoren oder bestimmten Hirnerkrankungen ist eine Entnahme von Gewebeproben (Tumorbiopsie) notwendig, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Bei der Diagnose von Polyneuropathien wird eine Gewebeprobe aus einem Beinnerv (Suralisbiopsie) und bei Verdacht auf eine Muskelerkrankung eine Muskelbiopsie aus dem betroffenen Muskel entnommen.2

Lange Zeit war die Neurologie zwar in der Lage, viele neurologische Erkrankungen genau zu diagnostizieren, es fehlten jedoch wirksame Therapien für deren Behandlung. Noch heute gibt es viele neurologische Erkrankungen, wie beispielsweise die meisten neurodegenerativen Erkrankungen, bei denen es immer noch nicht gelungen ist, eine wirksame Behandlungsoption zu entwickeln. Andererseits gibt es aber auch sehr viele neurologische Erkrankungen, für die mittlerweile Therapien zur Verfügung stehen, die wirksam und sicher sind.2

So hat sich die Prognose für Patienten mit Hirntumoren durch verbesserte Behandlungsverfahren und die erfolgreiche Zusammenarbeit von Neurochirurgen, Radiologen und Neurologen entscheidend verbessert. Auch für die Multiple Sklerose sind mittlerweile eine Reihe medikamentöser Therapien erhältlich , die nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern auch den gesamten Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen können. Spezielle Schlaganfallstationen, die Stroke Units, gewährleisten eine schnelle und effektive Behandlung eines Schlaganfalls, der zu den neurologischen Notfallsituationen gehört. Zudem stehen für Migräne, Morbus Parkinson und Myasthenie heute wirksame Medikamente zur Verfügung.2

[1]: Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft (ÖMSG): Multiple Sklerose. Unter: www.oemsg.at/multiple-sklerose. Letzter Zugriff: September 2021.

[2]: Online-Informationen des Universitätsklinikums Bonn; Klinik und Poliklinik für Neurologie: Was ist Neurologie? Unter: www.neurologie.uni-bonn.de/allgemeine-informationen/was-ist-neurologie.htm. Letzter Zugriff: Januar 2021.

[3]: Deutsche Gesellschaft für Neurologie: S3-Leitlinie Idiopathisches Parkinson-Syndrom. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 030-010 (Stand 2016)

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